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Säute Brotsupp - Pölltüfften mit Schausterstipp un Hiring - Arwten un Wörtel - Wruken - Kak't Boors - Appelschmolt - Pottkauken - Brun Pepernöt - Heiten Win

Kulinarischer Kurzkurs in Platt

Säute Brotsupp (Süße Brotsuppe)

Hartes Schwarzbrot wird zerkleinert und eingeweicht. danach treibt man es durch einen Durchschlage und setzt es mit soviel Wasser an, wie man Suppe haben möchte. Hinzu gibt man etwas Brot, Zucker, Zimt, Zitronenschale und eine Prise Salz und bringt das Ganze zum Kochen. Die Suppe wird durch ein Sieb gegossen und mit etwas süßer Sahne abgezogen.

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Pölltüfften mit Schausterstipp un Hiring 

(Pellkartoffeln mit Speck- und Zwiebelsoße und Hering) 

Man kocht Pellkartoffeln. Für die Speck- und Zwiebelsoße schneidet man Speck in recht kleine Würfel und lässt diese, indem man sie hin und her rührt, ausbraten. dann gibt man ein gleiches Quantum gleichfalls in kleine Würfel geschnittene Zwiebeln hinzu. Alles wird unter Rühren weiter gebraten, bis die Zwiebeln gelb sind. Gesalzen wird die Soße, indem man während des Bratens das nötige salz auf den Rand der Pfanne legt und ein wenig heißes Wasser darauf gießt. Die Pellkartoffeln werden in die Soße gestippt, dazu isst man Salzheringsstücke.

Arwten un Wörtel 

(Erbsen und Wurzeln  /Mohrrüben)

Junge Mohrrüben werden in feine Streifen oder besser noch in Würfel von der Größe der Erbsen geschnitten und mit diesen gemeinsam zubereitet. Man gibt beides in kochendes Wasser und streut etwas Salz dazu. Aus etwas Butter und Mehl wird ein Kloß geknetet - ein gehäufter Esslöffel voll Butter mit einem gehäuften Teelöffel voll Mehl auf 1 Liter Erbsen und Wurzeln. Diesen Kloß legt man sofort in das Gemüse, damit er sich allmählich auflöst und die Brühe andickt. Kurz vor dem Anrichten wird gehackte Petersilie und etwas Zucker dazugegeben. Man isst dazu Schinken, gebratenes Kotelett oder Schnitzel.
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Dörch de Kähl geiht väl, sä' de Bur, 

don har hei sien' Hoff versapen.

Wruken 

(Kohlrüben)

500g Schweinefleisch wird in 1 1/2 Liter siedendem Wasser angesetzt, dem 1 Lorbeerblatt, 5 Gewürzkörner, und 2 Zwiebeln zugegeben werden. Man kocht das Fleisch knapp gar. Inzwischen schält man 750g Wruken, schneidet sie in längliche Stücke und überbrüht sie kurz mit kochendem Wasser. 500g Kartoffeln werden ebenfalls in Stücke geschnitten. Wruken und Kartoffeln werden zusammen mit dem in Würfel geschnittenen Fleisch sowie Majoran, Kümmel und Salz in die durchgeseihte Brühe gegeben und gargekocht. Man dickt das Gericht mit etwas Mehl an und bestreut es mit Petersilie. 
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Kak't Boors (Gekochter Barsch)

Vorbereitete Barsche bringt man mit einer Zwiebel in ziemlich stark gesalzenem, kochenden Wasser auf das Feuer. Oder man salzt sie vorher eine Stunde lang ein. Barsch nicht zu lange kochen, er wird sonst zu weich! Zu diesem Fisch reicht man zerlassene Butter, Meerrettich und gehackte Petersilie oder eine weiße Kapernsoße bzw. eine Petersiliensoße.

Appelschmolt (Apfelschmalz)

Man schneidet Schweinefett (Flomen) in mittelgroße Würfel, die man langsam ausbraten lässt. Fangen die Würfel an, gelblich zu werden, so gibt man säuerliche Äpfel und Zwiebeln dazu, erstere mit der Schale, aber ohne Blüte und Stengel. An der Stelle, wo die Blüte war, ist ein Kreuzschnitt zu machen. man gibt noch Nelkenpfeffer (Piment), einige Gewürznelken, sowie Majoran und Thymian dazu. Alles läßt man solange braten, bis das flüssige Fett im Löffel kocht. Dann gießt man es durch ein Sieb in Steintöpfe oder Gläser, die man nach dem erkalten luftdicht verschließt.
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Wer dat letzt ut de Kann drinken will, 

denn' föllt de Deckel up de Snut.

Pottkauken

(Napfkuchen)

Man rührt 125g Butter und 200g Zucker sahnig, gibt dann die Dotter von fünf Eiern dazu sowie eine Spitze Kardamom, die abgeriebene Schale einer halben Zitrone, etwas Zitronensaft und 45g gehackte süße Mandeln. Nach tüchtigem Rühren schüttet man 500g Weizenmehl sowie eine Tasse hinzu, anschließend 40g in Milch aufgelöste Hefe. Nachdem man nach gutem Rühren das zu Schnee geschlagene Weiße der Eier unter den Teig gemischt hat, füllt man ihn in eine "Pottkauken"form, lässt ihn an einem warmen Ort aufgehen und bäckt den Kuchen in mäßig heißem Ofen 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden.
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Brun Pepernöt 

(Braune Pfeffernüsse)

Zutaten: 1 1/4kg Mehl, 625g Sirup, 250g Zucker, 125g Schmalz, 125g Butter, beides zusammen geschmolzen, 2 Eier, 40g in  etwas Milch aufgelöste Pottasche, 4g Nelken, 4g Kardamom.

Nachdem der Sirup auf schwachem Feuer geschäumt und dann etwas abgekühlt ist, wird er zu den übrigen Zutaten gegeben und gut durchgearbeitet. Die Masse wird besonders gut, wenn man sie 8 Tage an einen warmen Ort stellt. Dann rollt man den Teig aus und schneidet ihn in die entsprechende Form und bäckt sie auf einem gefetteten Blech bei guter Mittelhitze etwa 1/4 Stunde lang.

Heiten Win 

(Glühwein)

Eine Flasche Rotwein wird mit einer viertel Flasche Wasser, 6 Gewürznelken, etwas Stangenzimt und 165g Zucker, über dem die Schale einer Zitrone abgerieben worden ist, aufgekocht. Dass Getränk wird heiß oder in einer Bowle serviert.

För wenig äten bin ick nich, un drinken dau ick giern, 

säd de Bur.

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Kulinarischer Kurzkurs in Platt

hungrig sein: der Magen "grölt", "quarrt", "jurkt", einem ist "bukblösig" zumute
essen: "den Mund was beiden", "´n beten ünner den Snabel stecken", 'n beten mank de Tähnen nehmen", "mit den Kinnbacken spälen", sich wieder "de Pans vullslahn", sich "de Sieden utstoppen", "dat Ledder stramm un de Jack to pass maken", "mal orrich in de Botter haugen"
mächtig essen: "rinspachteln", "rinpacken", "rinpremsen", "wegbögen", "verposementieren", er hat einen Magen "as 'n Stävelschacht", "as 'ne Koh", "as 'ne Schünfack", er ist wie " 'ne Schinnertäw", " 'n Schünendöscher", " as de Köster up't Kinnelbier".
gefräßig sein: er "frett nürig", "nidsch", "unrimsch", "unfleurig", "he frett, dat dat Mul schümt" 
starker Esser: "Fretsack", "Slukspecht", "Fretwulf", "Fretbüdel"
mäklig sein: "kühm un miesig in't Eten", "kühnsch", "krüdsch", "so dür as Mudder Haksch", "so dickbrösch un kätelbätsch", einer, der "ken Bodderbrod eten will, he mödt bradt Speck up hebben"
unflätig essen: wenn einer "utslabbt un utslubbert", "wegslübbt", "wegpietscht", "upquast" oder "kasselt as 'n Pierd"
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